Nur ein Marchen 7
USUAL DISCLAIMER
"NUR EIN MÄRCHEN ?" is a gay story, with some parts containing graphic scenes of sex between males. So, if in your land, religion, family, opinion and so on this is not good for you, it will be better not to read this story. But if you really want, or because YOU don't care, or because you think you really want to read it, please be my welcomed guest.
NUR EIN MÄRCHEN ?
von Andrej Koymasky © 2012
Entstanden am 7. März 1993
Ins Deutsche übertragen von Otto Mops
KAPITEL 7
Der Pakt wird gebrochen
Martino fühlte sich immer trauriger und einsamer. Vincenzo, der das nicht mitansehen konnte, meinte zu ihm: "Mann, die Welt ist voll von hübschen und gutmütigen Burschen - früher oder später wirst auch du einen finden, vertrau mir!"
"Aber wie? Und wo?"
"Hör zu, Alter: Lino geht gern mal in einen Gay-Club. Ich kann das nicht, ich bin Carabiniere, und wenn das rauskäme, wäre ich meinen job los. Er geht aber nicht gern allein los, darum würde er sich echt freuen, wenn du ihn begleitest. Und da kannst du neue Leute treffen und vielleicht Freunde finden."
"Weißt du, für mich ist es aber nicht so leicht, abends auszugehen. Mein Vater ist ziemlich streng, hab' ich das nicht schon erzählt? Er ist einfach mit Leib und Seele beim Militär und seine Offizierskarriere ist ihm das Wichtigste. Er würde zum Beispiel nie zulassen, dass ich zu einer Disco gehe."
"Aber du kannst doch Lino einfach als Kommilitonen von der Uni vorstellen! Student ist er sowieso, auch wenn er gerade erst angefangen hat. Dann könnte er dich zu einem Konzert oder ins Theater einladen, und wohin ihr dann geht, ist eine andere Geschichte."
Nachdem sie das mit Lino besprochen hatten, beschlossen sie, einen Versuch zu wagen. Lino rief bei Martino an und stellte sich seinem Vater als Lino Cuccia, einen Kommilitonen von Martino vor. Er hätte zwei Karten für den "Hamlet", und er ließe fragen, ob Martino ihn begleiten könnte. Zu Martinos heller Überraschung funktionierte der Trick, der Vater hatte nichts dagegen. Zum ersten Mal in seinem Leben konnte Martino den ganzen Abend ausgehen und spät heimkommen. Natürlich klappte das nur alle zwei, drei Wochen, aber das reichte, um eine ausführliche Runde durch die Gay-Bars und Discos zu machen.
Wenn er dann interessante Typen traf, nutzte er zunächst seine visuellen Gaben, und wenn er sich dann für einen entschieden hat, "massierte" er ihn. Zuerst war das ja ganz amüsant, aber er merkte dann doch rasch, dass der Spaß im Rahmen blieb. Und wenn er sich dann entschloss, mit einem der Opfer Kontakt aufzunehmen, waren es flüchtige Beziehungen ohne alle Tiefe, ab und zu ein guter Fick, aber nichts mehr.
Er probierte es mit Blonden und Brünetten, Großen und Kleineren, mit Jungen und mit einigen Älteren, aber am Schluss blieb dann nichts als eine Serie von Enttäuschungen - und sein Bett blieb halt immer leer. Es schien beinahe so, als ob jeder nur auf der Suche nach Spaß war, nach Abwechslung, gerade gut genug, um den sexuellen Appetit zu stillen. Aber auch Martino sammelte Erfahrungen - wenn er sich zuerst einfach nur nach einem Kerl gesehnt hatte, suchte er jetzt nach jemandem, den er wirklich lieben konnte, und der ihm auch treu war.
Wieder verfiel Martino schließlich in Depressionen, er sagte Lino, dass er ihm dankbar wäre, aber dass er dieses Spiel nicht weiter treiben wollte, die Club-Szene war ihm nicht interessant genug. Lino und Vincenzo versuchten, ihn umzustimmen, aber es half nichts.
So kam es, dass Martino den kleinen David immer seltener in die Tasche steckte, wenn er das Haus verließ. Was nützte es schließlich, wenn man den Schwanz jedes Kerls sehen und ihn sogar zum Stehen bringen konnte - und auch die belauschten Gespräche waren schließlich auf die Dauer langweilig. Das alles machte ihm einfach keinen Spaß mehr.
Einmal noch benutzte er den David, um Lino und Vincenzo zu sehen, wie sie sich liebten, nachdem sie sich getrennt hatten. Aber er hörte mittendrin auf - er fühlte sich irgendwie schuldig, seine Freunde ausgespäht zu haben. Er hatte ja den beiden nichts vom David und seinen Fähigkeiten erzählt - sie waren also völlig ahnungslos, dass er sie belauschen konnte. Das erschien ihm jetzt auf einmal als schäbig und unehrlich.
Natürlich hatte es ihn erregt, mitanzusehen, wie sich seine gutge-bauten Freunde auszogen, er genoss es, Vincenzos geraden Schwanz zu sehen, der seidenweich und zugleich hart wie Stahl zu sein schien. Er genoss es zu sehen, wie sich dieser Riemen den Lippen Linos näherte - zu sehen, wie Lino diesen Schwanz inbrünstig in sich aufnahm und bis tief in seine Kehle stoßen ließ, wie Vincenzo sich mit dem kleineren, aber ebenso attraktiven Schwanz von Lino befasste - es war zwischen ihnen eben echte Leidenschaft, und mehr noch: Liebe!
Ja, das war wirklich Liebe, man sah es in ihren Blicken, in all ihren Bewegungen. Das war es, was sie so unauflöslich miteinander verband.
Vincenzos Körper war unbehaart, aber sehr männlich, nur die dunklen Brustwarzen und das ausgeprägte Schamhaar setzten gewisse Akzente. Und es war geil zu sehen, wie dieser große Kerl den Kleineren, den zwanzigjährigen Lino, dessen zierlichen Körper ein leichter Flaum bedeckte, mit aller Zärtlichkeit umfasste. Martino wandte sich ab, als sie mitten in einem ungeheuer zärtlichen Kuss waren. Sie waren so wunderschön!
Martino ließ die kleine Statue tief in seine Tasche rutschen und zog seine Hand heraus. Sofort erlosch die Vision. Sie gehörte ihm ja nicht, es war eine Angelegenheit der beiden Liebenden. Für ihn gab es da keinen Raum in dieser einzigartigen Beziehung.
Zu Hause war Martino dann ganz allein, als er in seinem Zimmer saß. Sein Vater war ausgegangen, er besuchte eine Versammlung. Nur die Haushälterin, die in der Küche ein Abendessen vorbereitete, war im Haus. Martino fühlte plötzlich einen scharfen Stich in der Herzgegend, einen durchdringenden, grellen Schmerz, der ihm vorübergehend den Atem nahm.
Was konnte er denn schon mit den gaben anfangen, die ihm diese kleine David-Statue verschaffte? Er konnte Liebende belauschen, er konnte Carlo vergewaltigen und von Marco missbraucht werden, er konnte andere dazu bringen, dass er ihnen stand - aber schließlich fühlte er sich danach noch leerer, einsam und todtraurig. Irgendetwas in ihm löste sich, ein starkes Gefühl von Frustration ergriff ihn, das sich schließlich in helle Wut verwandelte. Und diese Wut wurde immer größer, bis sie sich schließlich in einem brennenden Tränenstrom entlud.
Mit einem Entschluss stand er auf, er ging zum Werkzeugschrank und holte sich einen großen Hammer. Damit ging er zurück in sein Zimmer, stellte sich die Statue zurecht und zertrümmerte sie in tausend Stücke, in immer kleinere, so heftig schlug er zu, immer und immer wieder, bis die kleinen Scherben völlig unkenntlich waren. Dann fegte er die Trümmer zusammen und leerte sie in den leeren Papierkorb, wo sie auf dem Boden ein seltsames Geräusch machten. Er merkte auch, dass er eine Marmorkachel des Fußbodens leicht beschädigt hatte, aber das war ihm nicht wichtig.
Völlig erschöpft, warf er sich auf sein Bett und fiel in einen tiefen Schlaf. Und er begann zu träumen...
Er schläft nackt in seinem Bett, plötzlich hört er, wie jemand seinen Namen ruft. Er wacht auf, macht das Licht an und sieht sich um - niemand ist da. Er ist gerade drauf und dran, das Licht wieder auszuschalten, als er sieht, dass der Papierkorb zu rollen beginnt, auf ihn zurollt, und dann stoppt. Und aus dem Korb steigt David, wunderbarerweise wieder in einem Stück, und ruft ihn: "Hi, Martino!"
"Hi, David", antwortet er ganz ruhig.
"Ja, Martino, es hat ein bisschen gedauert, ganz schön lange, aber endlich hast Du's kapiert!"
"Was habe ich begriffen?"
"Dass es ganz witzlos ist, solche speziellen Gaben' zu besitzen, dass man sein Leben auf seinen Fähigkeiten aufbauen muss und nicht auf magischen Kräften. Jetzt bist du endlich ein Mann geworden!"
"Ja, aber es hat mich auch einiges gekostet!"
"Aber auch Spaß gemacht, gib's doch zu!"
"Zu Anfang ja, ich konnte alle meine Fantasien austesten."
"Fantasie ist eine großartige Sache - aber es muss auch Fantasie bleiben..."
"Ja - genau das habe ich ja jetzt begriffen."
"Und dass man für das geliebt werden soll, was man wirklich ist, und nicht für das, was man möglicherweise tun könnte."
"Ja, auch das habe ich kapiert. Aber ganz nebenbei: es hat mich ja auch wohl einiges gekostet! Wie viele Tage meines Lebens?"
"Ja - du hattest unheimliches Glück, dass du die kleine Statue so gründlich zertrümmert hast. Du hättest nämlich genau dreitausendsiebenhundertsechsunddreißig Tage verspielt', so oft hast du dir in diesen wenigen Tagen etwas gewünscht."
"Aber das sind ja zehn Jahre!" aber Martino scheint nicht gerade besorgt zu sein.
"Ja - genau zehn Jahre, zwei Monate und dreiundzwanzig Tage. Aber du hast ein unheimliches Glück, wie ich es dir ja schon zu sagen versuchte. Du hast mich nämlich in dreitausendsieben-hundertsiebenunddreißig kleine Brocken zerschreddert, einen mehr als die Zahl der Tage - und das war der einzige Weg, den Vertrag aufzuheben. Und nun ist alles, wie es vorher war, und du hast nicht einen einzigen Tag deines Lebens verspielt. Und was wichtiger ist, du bist reifer geworden. Irgendwie musst du da oben eine Art von Schutzengel haben."
"Aber ich bin auch ebenso allein wie vorher", fügte Martino hinzu.
"Nun - das liegt aber ganz allein an dir... gute Nacht, Martino."
Martino wurde wach, als er hörte, wie die Haustür ins Schloss fiel. Sein Vater war zurück. Er müsste ihn an seinem Schreibtisch vorfinden und nicht im Bett - oder es könnte Ärger geben. Darum sprang er rasch aus dem Bett und saß schon wieder vor einem aufgeschlagenen Buch, als sein Vater an die Tür klopfte und wie gewöhnlich sein Zimmer betrat, ohne eine Antwort abzuwarten.
"Alles in Ordnung?"
"Ja, Vater, alles klar."
"Martino, du musst doch müde sein, den ganzen Tag sitzt du am Schreibtisch. Du gehst ja nicht mal mehr mit Lino aus."
Martino sah seinen Vater an, "Ja, ich bin ein wenig müde, aber..."
"Anita wird uns gleich zum Essen rufen. Lass alles stehen und liegen und komm mit mir ins Esszimmer. Lass uns noch einen Aperitif vorm Essen nehmen."
Martino folgte ihm und hielt den Atem an - auf dem Wege sah er den umgekippten Papierkorb, so, wie er ihn verlassen hatte. Er bückte sich und stellte ihn gerade hin. Da hörte er ein Plumpsen aus dem Papierkorb, er bückte sich und sah den David, in einem Stück und wieder an die 25 cm groß. Er traute seinen Augen nicht. Vorsichtig nahm er die Statue in die Hand - sie war aus einem Stück, völlig unbeschädigt. Nur die Marmorfliese, an der ein kleines Stückchen fehlte, war noch da, und da lag auch der Hammer. Schnell stellte Martino den David wieder auf seinen Schreibtisch zurück, knipste das Licht aus und folgte seinem Vater ins Esszimmer. Beim Essen merkte er, dass sein Vater so war wie immer, immer noch der trockene und karrieregeile Militärmann. Der einzige Unterschied war, dass er ihn jetzt endlich als Erwachsenen behandelte. Er war nun endgültig ein Mann geworden.
Martino nahm sein altes Leben wieder auf, ruhig und friedlich, und ohne alle magischen Fähigkeiten. Er traf sich weiterhin regelmäßig mit Vincenzo und Lino, schon deshalb, weil er dadurch merkte, dass nicht alles nur ein Traum gewesen war.
Er konzentrierte sich auf sein Studium und kam auch ohne sein fotografisches Gedächtnis ganz ordentlich durch die Prüfungen. Ab und zu winkte er dem David freundlich zu. Immer noch war er allein, aber es war irgendwie leichter zu ertragen.
CONTINUES IN KAPITEL 8
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