Selbstverschweinung

By Jens van Nimwegen

Published on Jun 28, 2010

Gay

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Ich bin ein Schwein. In meinem Nacken steht MANIMAL tätowiert. Ein Hemdkragen mit Krawatte würde es verbergen; aber ich besitze keine Hemden mit Kragen. Jeder kann es lesen. MANIMAL. MAN-ANIMAL. Es steht auch groß, in Stachelnieten, quer über den Rücken meiner Lederjacke geschrieben. Das ist die einzige Jacke, die ich besitze, und solange es nicht eiskalt ist, trage ich sie offen auf der bloßen Haut. Ich muss den Wind fühlen, und die Blicke der Spießer, und die geilen Blicke von anderen Manimals.

Schweine müssen nackt sein, und ich bin es am liebsten. Aber das geht hier nur, wenn es warm genug ist, und fast nur im Tiergarten. Also ist Kleidung nötig. Manimals brauchen aber nur sehr wenig Kleidungsstücke, und alle müssen dazu ausgesucht sein, die Geilheit zu erhöhen. Ich muss immer meinen Schweinekörper fühlen. Mein Hirn muss immer, ununterbrochen, bei meinem Schwanz sein. Adrenalin muss fließen, weil ich mich nie verstecken kann. Weil jeder sieht, dass ich ein Schwein bin. Mehr Männer als man glaubt sind auch Manimals, nur trauen sie sich nicht, immer zu sich selbst zu stehen. Sie schauen wissend, oft neidisch. Ihre Blicke machen mich geil. Vielleicht bringt unsere Begegnung sie ja auf die richtigen Gedanken. Vielleicht trauen sie sich mal, etwas an ihrem Leben zu ändern.

Man darf nicht überall mit nacktem Oberkörper herumlaufen. Darum habe ich eine Lederweste, ganz roh aus drei Stücken dickem Leder zusammengenietet. Vorne lässt sie sich nicht schließen. Ein Schwein ist so gut genug angezogen für die S-Bahn oder um Läden zu besuchen. Aber Brust und Bauchnabel sind immer sichtbar, und beim Bewegen lassen sich die Tittenringe kaum verbergen.

Diese Ringe sind groß, dick und schwer. Sie schlackern bei jeder Bewegung. Wo ich auch gehe, werden meine Titten erregt, und deren Nerven sind mit meinem Schwanz verbunden. Mein Körper spielt mit meinen Titten, und dabei habe ich die Hände frei.

Einen dritten solchen Ring trage ich im linken Ohr, einen vierten in der Nase. Wenn der richtige Mann Macht über mich bekommt, kann er mich an der Nase führen. Aber die meisten haben Respekt.

Mein Schädel ist geschoren bis auf einen schmalen Schweinestreifen oben von der Stirn bis in den Nacken. Mit dieser Bürste kann man den Sack von anderen Manimals verwöhnen. Auch die Augenbrauen sind abrasiert. Schweine müssen nackt sein.

In der S-Bahn halte ich mich gern so an der Stange fest, dass ein anderer Mann meine verschwitzte Achselhöhle vor seiner Fresse hat. Da zeigt sich, wer auch ein Manimal ist. Aber spontan losgeleckt hat bisher nur einmal jemand, ein junger Punker.

Die einzigen Hemden, sie ich besitze, sind drei ehemalige weiße T-shirts. Eines trage ich unter der Lederjacke, wenn es kühler ist. Es ist an den Seiten von den Schultern bis fast zum Bund aufgeschnitten. Eigentlich nur zwei Bahnen Stoff, vorne und Hinten, die durch die Bünde am Hals und unten zusammengehalten werden. Vorne gerade so breit, dass sich die beiden Tittenringe nicht zugleich verdecken lassen. Wer gut hinschaut, kann unter der Jacke immer etwas entdecken. Manche Männer verwirrt das. "Is Ihnen det nich zu kalt?" – "Nein, sonst würde ich die Jacke ja zu machen." – "Det stimmt ooch wieda."

Das zweite Hemd reicht nur bis zum Bauchnabel. Die Träger sind so schmal, dass beide Ringe entblößt werden, wie bei den Schweinen auf den Bildern von Bastille. Das habe ich hinten links im Hosenbund, wenn ich mit freiem Oberkörper unterwegs bin. Wenn einer meckert, kann ich es ihm zuliebe anziehen, aber dann sehe ich eigentlich nackter aus als ohne.

Das dritte T-shirt hat seine Ärmel noch, aber es ist am Hals sehr weit ausgeschnitten und unter den Achseln offen. Wenn ich mit gesenkten Armen stehe, sieht man das nicht. Ich sehe dann ziemlich zivil aus. Es erreicht den Hosenbund nicht ganz.

Drei Hemden, eine Weste, eine Jacke, das ist genug für den Oberkörper. Ein Schwein braucht keinen Kleiderschrank.

Ich besitze drei Paar Jeans, eine Lederhose, einen Lederoverall und sonst keine weiteren Hosen. Unterhosen schon mal gar nicht. Ein Paar Jeans ist knall-eng und zeigt immer eine deutliche Beule, denn ich bekomme die Knöpfe nur zu, wenn ich alles ins rechte Hosenbein stecke. In so einer engen Hose sind die Weichteile immer erregt. Und zeichnen sich immer sichtbar ab. Das hält mich geil. Die Hosenbeine sind so verschlissen, dass man auf den Oberschenkeln nur noch die weißen Querfäden sieht. Hinten ist eine Tasche oben ausgerissen, sodass der Kenner sieht, dass ich unter diesen Jeans nichts trage. Schweine müssen so nackt sein, wie es die Polizei zulässt, und das muss jedem deutlich sein.

Das zweite Paar ist weit. Auch dieses ist verschlissen und hat große Löcher. Ein Knie liegt ganz frei, eines halb. Hinten zeigen zwei Risse den linken Arschbacken. Jedenfalls denen, die so versaut sind, dass sie hingucken. Spießer schauen weg. Es ist herrlich, den Wind zu fühlen. Diese Hosen haben keine Innentaschen. Meine Hände haben immer Zugang. Ich kann mit mir spielen wo ich gehe und stehe, auch in Läden. In der S-Bahn kann ich so prima abspritzen. Ich wasche diese Hose nie. Sie ist schön speckig, wodurch die Wixflecken nicht obszön auffallen.

Das dritte Paar ist weit und kurz und stark ausgefranst. Die langen, unfrgelmäßigen Fransen machen viele Männer raschelig, und auch ich selbst bin in so einer Hose dauergeil. Ich weiß, dass ich mich mit dieser kurzen, weiten Hose in der S-Bahn und auf Parkbänken nicht hinsetzen kann, ohne dass alles heraushängt. Der Zwang, in der Bahn zu stehen, erregt mich. Wenn ich zu geil werde, muss ich den obersten Knopf aufmachen und die Jeans sacken lassen. Manimals dürfen keine Scham kennen.

Ich besitze ein paar Gummistiefel ohne Innenfutter und ein Paar Soldatenstiefel mit Schnürung. Ja, und Socken, denn die brauche ich leider, wenn ich in den Soldatenstiefeln weit wandern will. Sonst kein Schuhwerk. Im Sommer gehe ich gern in diesen Gummistiefeln durch die Stadt, in der kurzen Hose, das kleinste Hemd hinten im Bund.

In der Nacht wurde ich ein paar Mal wach, weil mein Schwanz steif war. Das kommt vom Bett. Mein Bettzeug ist aus Leder. Seit zehn Jahren schlafe ich textilfrei. Eine schwarze Kuhhaut liegt auf der Matratze, eine zweite ist zusammengenäht zu einem Oberbett. Im Sommer ist es leer, im Winter enthält es zwei bis drei schwere Militär-Wolldecken. "Aber ist Leder denn nicht viel zu kalt?" höre ich die Spießer fragen. Ja, wenn man in so ein Bett steigt, ist das Leder erst einmal kalt. Aber das dauert nur Sekunden. Da muss man durch, dann wird man reich belohnt. Leder auf der Haut fühlt sich immer geil an, und das Deckbett ist schwer und glatt und schiebt sich einem von selbst zwischen die Beine. Eigentlich bin ich in so einem Bett dauergeil, und jedesmal, wenn ich kurz wach werde, fühle ich meinen Schwanz und meine Tittenringen, und weiß, dass ich eine Ledersau bin. Und dann dämmre ich wieder ein.

Morgens werde ich wach in rotem Licht. Die Fensterscheiben sind rot gestrichen. Auch die einzige Glühbirne ist rot, aber die wird heute nicht gebraucht. Rotlicht macht geil. Als ob das noch nötig wäre.

Erst geile ich mich im Halbschlaf langsam weiter auf am Gefühl des Lederbettes. Dabei denke ich darüber nach, wie nackt ich heute leben kann. Schweine müssen nackt sein, aber es wird wohl nicht sehr warm. Das Außenthermometer zeigt jetzt sechzehn Grad. Ich bringe mich langsam zum Abspritzen. Die Tropfen lasse ich auf der Brust eintrocknen.

Ich mag meinen Stall. Ein Raum in einem Hinterhof. Wenn man die Türe aufmacht, steht man sofort drin. Im Steinfußboden ist ein Scheißloch aus Edelstahl, mit Wasserspülung und einem Schlauch. Mit dem kann man sich den Arsch abspritzen und braucht kein Klopapier. Auch kann man mit diesem Schlauch den ganzen Fußboden reinigen. Oder sich selbst. Das Bett steht auf Stahlfüßen. Lederoverall, Lederweste und Lederhose hängen an der Wand. Da stehen auch die Gummistiefel. Die Lederstiefel brauche ich als Kopfkissen. Die drei Hemden und drei Paar Jeans liegen einfach auf dem Boden. Auf einem grobschlächtigen Heizkörper trocknet mein einziges Handtuch. Er ist stabil genug, dass man auch mal ein Manimal daran anketten kann. Es gibt auch noch ein Matratzenlager, zwei mal zwei Meter, unter starkem Industriegummi, am Boden gut abgedichtet. Das kann man einfach mit abspritzen. Hinter einer Tür ist ein kleiner Verschlag, dort kann man sich was kochen, und dort steht auch ein Kühlschrank mit Bier. Mehr braucht ein Schwein nicht.

Ich scheiße, reinige meinen Arsch, lege mich auf das Gummi und spritze mir eine weitere Ladung auf den Bauch. Dann ziehe ich Lederhose, Lederweste und Schnürstiefel mit Socken an. Die Hose ist geschnitten wie eine Militär- oder Cargohose und hat vier aufgesetzte Taschen oben und unten an der Seite für alles Nötige. Vorn hat sie einen breiten, unverdeckten Reißverschluss bis hinunter in den Schritt. Ein großer Ring lädt zum Öffnen ein. Die gleichen breiten Reißverschlüsse mit Ringen gibt es an den Taschen. An den Seiten hat die Hose bequeme Eingriffe. So kann ich immer meine Teile in den Händen halten.

Draußen ist es immer noch nicht richtig warm. Das ist gut so: die Hose hält mich warm genug, und meine nackten Arme und mein nackter Bauch unter der Weste fallen auf, weil fast alle anderen etwas langärmeliges, geschlossenes tragen. So fühle ich mich wohl. Wer verdorben genug ist, genau hinzuschauen, erkennt die eingetrockneten Tropfen auf meinem Bauch.

Bis zum Abend werde ich ich so in der Stadt herumtreiben.


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