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Jens van Nimwegen
In meinem Stall angekommen, ziehen wir uns wie gewohnt aus. Auch Rico, der Spanier, der uns zugelaufen ist, fragt nicht lange, sondern legt seine Stiefel und die paar Kleider ab. Sein Freund in Spanien weiß inzwischen, wo Rico ist, und kann uns alle jetzt übers Internet sehen. Rico ruft ihn ein letztes Mal an, um sich zu vergewissern, dass er gesehen wird und also sicher ist.
Dann bringe ich sein Gepäck, die Kleider und das Handy in den Abstellraum und lege ihm eine Fußkette an. Er kann sich jetzt bewegen zwischen Scheißloch und Gummilager, aber er kann seine Klamotten und den Ausgang nicht erreichen. So kann uns nichts passieren, falls er doch ein R äuber sein sollte. Ich sage ihm, dass er jederzeit freigelassen und weggeschickt wird, wenn er das will, dass er dann aber auch nie wiederkommen darf. Solange er angekettet bleiben will, wenn wir nicht gerade mit ihm ausgehen, darf er bei uns bleiben. Er will bleiben. Sein Schwanz ist steif und wird noch steifer, als wir ihn von zwei Seiten einpissen.
Danach stelle ich mich breitbeinig hin, Hände im Nacken, und lasse mich von Drexau von oben bis unten ablecken. Er schlürft wie gewohnt alles gierig auf: Schweiß, Pisse und Sperma. Rico hilft ihm unaufgefordert und leckt mir vor allem ausgiebig die Eier. Er kann das gut. Das muss ihm jemand beigebracht haben.
Dann rasieren wir uns gegenseitig. Rico will klopfenden Herzens auch einen Schweinestreifen. Zum ersten Mal im Leben, sagt er, opfert er sein halblanges Haar, weil er so aussehen will wie wir. Dabei ist er auch die ganze Zeit steif. Dann spritzen wir uns gegenseitig mit dem Schlauch ab und legen uns zum Ausruhen zusammen auf das Gummilager. Es ist immer so schön, aufzuwachen, wenn Drexau im Liegen im hohen Bogen auf alle pisst.
Am Abend hinter den Spiegelwänden sind jetzt bestimmt Zuschauer erzählt Rico, dass er schon lange auf Männerpisse geilt, sich aber bisher kaum ausgelebt hat. Er hat viele amerikanische Pornogeschichten gelesen, aber nie die richtigen Männer in der richtigen Umgebung getroffen. Auch in Amsterdam und Berlin hat er nicht gewusst, wo er suchen sollte. Es ist also bei ein paar Experimenten mit Kumpels in der Duschkabine geblieben. Darum ist er froh, bei uns zu sein und ist innerhalb gewisser Grenzen zu allem bereit. Während er erzählt, zittert er die ganze Zeit vor Aufregung und Geilheit. Ab und zu lassen wir unsere Pisse laufen. Er traut sich aber noch nicht, zu trinken, obwohl er weiß, dass das nicht unhygienisch ist, und möchte es gerne lernen, notfalls mit Gewalt. Er will bei uns bleiben und dazu irgendwie sein Kostgeld verdienen. Er hat noch zwei Monate Zeit, bevor er wieder studieren muss.
Auch er geilt auch auf Sichtbarkeit. Was er im Tiergarten mitbekommen hat, hat ihn maßlos erregt, und er will dazugehören und von uns gefordert und bloßgestellt werden. Hier in der großen, fremden Stadt fühlt er sich frei.
Ich weise ihn darauf hin, dass hier auch viele spanische Touristen herumlaufen, vielleicht sogar seine Professoren, Kommilitonen oder gar Verwandten. Er war gerade so begeistert, aber nun bekommt er es mit der Angst zu tun und wird ganz still.
Ich weiß Abhilfe. Wenn er will, rasieren wir bis auf seinen neuen Schweinestreifen all seine schönen mediterranen Haare ab: den kurzen, gepflegten Bart, die Augenbrauen und den ganzen schwarzen Pelz auf seinem Körper. Und gerufen wird er "Porco". Er zittert, sagt minutenlang gar nichts und dann: "But do it now, before I change my mind."
Eigentlich ist es schade, aber jede Entwicklung fordert ihren Preis. Nach der Arbeit steht Porco vor uns: ein splitternacktes Pissschwein ohne ein Haar auf dem Leib, abgesehen von seiner Bürste. Ich zeige ihm, wie er mit der meinen Sack verwöhnen kann.
Danach versuchen wir, zu schlafen, Porco mit Drexaus Schwanz im Maul, ich mit dem von Porco. Es dauert lange, bis wir einschlafen.
Am Vormittag, nach erneuter Rasur, packe ich Porcos eigenen Klamotten bis auf die Schnürstiefel weg, stecke ihn in meine weite, löchrige Siffjeans und lasse ihn die Stiefel anziehen. Brust, Arme, Kopf und alles, was die Hose nicht verdeckt, reiben wir ein mit Kokosöl. Das trocknet nicht und zieht nicht ein. Porco wird mindestens acht Stunden obszön glänzen.
Dann fahren wir wieder in den Tiergarten. Porco muss vorher noch anderthalb Liter Wasser trinken, dann werden seine Hände in die Hosentaschenöffnungen gesteckt und innen mit Handschellen verbunden. Wenn er Wasser lassen will, muss er seine Hose einpissen. Wenn er fressen oder saufen will, muss er sich füttern lassen. Unterwegs bekommt Drexau Fressen für uns alle drei in seine Stiefel.
Wir gehen im Tiergarten wieder an die selbe Stelle. Die Skinheads sind auch da. Zuerst erkennen sie Porco tatsächlich nicht. Dann wird er mit viel Hallo begrüßt. Als sie merken, dass er seine Hände nicht aus der Hose nehmen kann, stoßen sie ihn derb herum und kneten seine Titten und Weichteile. Sie loben ihn für sein Aussehen und fragen, was das für Öl ist. Ich habe eine Flasche mitgebracht, und öle den ersten Skinhead ein. Sie nehmen die Flasche und machen weiter. Es wird eine ziemliche Balgerei.
Ich erkläre, dass Porco lernen muss, Pisse zu trinken und dass sie ihm das beibringen dürfen. Ob das stimme, fragen sie ihn. Mit roten Kopf sagt er: "Yes, sirs." Ich erkläre: "Ein echtes Pissschwein kann eine Männerblase tropffrei leertrinken. Drexau, zeig es uns mal!" Drexau kniet sich hin und reißt sein Maul auf. Ein Skin tritt vor, steckt rein und lässt laufen. Dabei stöhnt er leicht. Porco beginnt wieder zu zittern. Ich sage, er soll bei den Skins bleiben, bis er es auch kann. Und die sollen ruhig ihre Stiefel und Fäuste gebrauchen, wenn Korrekturen oder Anspornungen nötig sind.
Die Gummihose von Drexau ist leider nicht ölfest. Darum kann er nicht mitmachen. Zu den Resten von Befangenheit kommt nun noch die Sorge um seine einzige Hose. Das muss ich ändern. Ich beratschlage mit dem mitdenkenden Punker, der gestern Drexaus Hemd gekennzeichnet hat, und der sich heute neben uns niedergelassen hat. Gegen eine Vergütung in Naturalien will er gern helfen. Auf Drexaus Hose hatte er es sowieso schon abgesehen. Er verschwindet für einige Stunden mit Drexaus und meinem Hemd und der Gummihose. Ich öle Drexau von oben bis unten ein, und der gesellt sich zur Balgerei.
Als der Punker zurückkommt, trägt er selbst die Gummihose, die ihm gut steht, und hat mein Hemd und ein neues ebenfalls beschriftet mit LIVING IN PISS und der Pflegekennzeichnung "nicht waschen, nicht chemisch reinigen". Und für Drexau hat er eine sehr versiffte, fadenscheinige, halblange Jeans mit vielen Rissen und Löchern mitgebracht. Nun haben wir alle drei eine Art Uniform, wobei alle Jeans verschieden lang sind und die von Porco inzwischen von innen und außen eingepisst ist und er wegen der Handschellen sein Hemd nicht anziehen kann. Der Punker steckt es ihm in den Hosenbund. IN PISS kann man lesen, wenn es nicht flattert.
Aber das ist nicht alles. Er hast ölfestes Industriegummi dabei und will für uns drei Westen machen. Vorher kaufen wir für Porco noch Gummistiefel in einem Fachgeschäft für Berufskleidung. Ich erkläre dem Verkäufer: "ungefüttert müssen sie sein, wegen der Pisse und damit man daraus trinken kann." Der probiert sich nichts anmerken zu lassen. Der Kunde ist König.
Da Porco seine Hände nicht gebrauchen kann, muss Drexau ihm beim Anprobieren helfen. Porco behält die Gummistiefel an, und wir binden ihm seine Schnürstiefel an den Hosenbund. Dan fahren wir zu viert in meinen Stall. Die Leute in der U-Bahn glotzen. Diese Dreifachuniform mit Aufschrift ist vielleicht doch zu krass. Aber der Punker hat daran gedacht. Darum sollen wir ja Westen bekommen.
Er schaut sich meine Lederweste genau an, die er schon aus dem Tiergarten kennt, und schneidert jedem von uns eine Gummiweste auf den Leib. Drei Teile, zusammengehalten mit Nieten. Den Nietapparat hat er mitgebracht. Das grauschwarze Industriegummi passt genau zu unseren Stiefeln. Porcos Lederstiefel schließe ich weg. Als Gegenleistung versprechen wir dem Punker, solange es warm ist nichts anderes zu tragen und uns jederzeit auf Aufforderung in seiner Nähe aufzuhalten, um seine Pisse zu trinken. Er will ein paar Ausflüge machen mit einem Gefolge von Schweinen.
Die Weste verdeckt das MANIMAL in meinem Nacken nicht. Der Punker hätte gern, dass auf die entsprechenden Stellen bei den anderen DREXAU und PORCO tätowiert wird. Drexau will das sofort, hat aber kein Geld und darf nichts selbst entscheiden. Porco traut sich nicht, auch wenn die Aufschrift durch normale Hemdkragen sicher verdeckt würde. Aber der Gedanke beschäftigt ihn.
In der Nacht bleibt der Punker bei uns, auf meinem Lederbett, nachdem er uns drei auf dem Gummilager noch einmal mit Öl beschüttet hat. Porco wird nun nicht mehr angekettet. Er hat bewiesen, dass er zu uns gehört. Wir verbringen eine glitschige Nacht, in der wir vor Geilheit kaum schlafen. Wie schön ist es, dass wir Schweine sind!
Am nächsten Morgen übernimmt der Punker die Regie. Wir müssen ihn mit "Trainer" und "Sie" ansprechen. Klare Verhältnisse sind immer gut. Drexau muss seine Blase leertrinken, während er auf meinem Lederbett liegt und sich von Porco und mir ablecken lässt. Wir dagegen müssen uns nach dem Duschen von oben bis unten einölen und Stiefel, Jeans und Westen anziehen. Die Hemden bleiben heute zu Hause. Der Trainer will sich von uns unterscheiden und zieht nicht seine neu erworbene Gummihose an, sondern meine Lederhose. Er trägt ein graues, an den Seiten bis fast zum Gürtel offenes T-Shirt und lässt seine Lederjacke hier. Er will mit uns in den Grunewald. Drei Schweine mit sechs Gummistiefeln da kann man genug Proviant mitnehmen.
Als wir gerade aufbrechen wollen, kommt Rotz, dessen Tattoos inzwischen verheilt sind. Er schaut sich interessiert die neue Konstellation an, wobei er breitbeinig dasteht, Fäuste in den Seiten. "Maul auf!" ist gut zu lesen. Drexau kauert sich vor ihn und nimmt die Aufforderung beim Wort. Ich übersetze sie für Porco. Unser Trainer und Rotz kennen sich von früher und freuen sich, dass wir alle fünf die nächsten Tage beieinander sind.
Rotz hat sich beim Abheilen etwas überlegt, das neues Adrenalin in seinen Adern fließen lässt. Er will ein perverses Zungenschwein werden, das gewohnt ist, auf Kommando alles auf- oder abzulecken, auch wenn sich andere davor ekeln würden. Nur Scheiße nicht und Dinge, die wirklich unverantwortlich krankmachend sein könnten. Aber, statt dass wir ihm in de Fresse rotzen, will er auch gern durch Tritte gezwungen werden, unseren Rotz von der Straße aufzulecken, jedenfalls solange da keine Hundescheiße liegt. Ja, auch wenn Leute zuschauen. Gerade dann. Wir sollen ihn eben zwingen. Jedenfalls solange wir nicht zu feige sind, dazu zu stehen, lacht er herausfordernd. Er hat sich auch eine tückische Sicherheitsregel überlegt. Wenn er wirklich nicht tun kann, was einer von uns ihm aufträgt, muss derjenige vormachen, dass er es selbst kann. Erregend! Wir erklären es Porco, und wir drei gehen darauf ein.
Am Alexanderplatz wird dann Proviant für den ganzen Tag gekauft. Ich bekomme Müsli mit Joghurt in einen Stiefel und Lasagne in den anderen. Geil, wie es sich beim Gehen anfühlt, vor allem zwischen den Zehen. Auch der Temperaturunterschied hat was. Die S-Bahn ist ziemlich voll. Touristen, Schüler, Hausfrauen und ein geiler Kerl mit einem Mountainbike stehen um uns herum. Drexau holt sich einen dicken Popel aus der Nase und hält Rotz den Finger hin. Der leckt ihn ab: "Lecker, ey." Eine Dame beginnt zu würgen und entfernt sich. Eine Touristin zieht ihren Mann weg. Aber der Typ mit dem Bike sagt: "Willste noch einen?" "Ja klar, ey, von dir immer." Gesagt, getan. "Lecker!" Der Trainer sagt, dass wir unterwegs sind zum Schlammloch, "du weißt schon". Der Kerl hat aber keine Zeit, sagt er.
Rotz erklärt während der Fahrt, warum er das Zungentraining braucht. Ein Skinhead hat ihm erzählt von zwei Ledermännern mit Dogge, die er besucht hatte um sich als Sklave zu bewerben. Als die Dogge sich mal räkelte, befahl man ihm: "Leck ihm die Eier." Und der hatte das anscheinend getan. Weil er devot ist und auf Gehorsam kickt. Rotz hatte sich furchtbar geekelt und wusste nicht, ob er den Skinhead verachten müsste, aber beim Nachdenken wurde ihm klar, dass er als Punker und Schwein gerade diese Sorten von Angst, Ekel und Ablehnung abtrainieren muss. Und wir sollen das in die Hand nehmen.
Die Bahn wird leerer. In unserer Nähe sitzt ein verwöhnter Schüler mit Goldkettchen und isst eine Currywurst. Das ist eigentlich verboten. Offene Speisen im Sinne von §4 der Beförderungsbedingungen. Darum tragen wir unsere Speisen ja auch in den Stiefeln. Und prompt fällt ein Stück Wurst mit Soße auf den Nebensitz. Ich rufe: "Rotz, leck das auf!" was der sofort tut. Inzwischen erkläre ich dem Bubi, dass wir ihn bei nächsten Mal mit seiner eignen Schnauze in seinen Dreck drücken werden. Zu dritt. Auch auf dem Boden, wenn es sein muss. Er wird kreidebleich, sagt aber nichts. Inzwischen zittert er so, dass er sich beim Ruckeln auf der nächsten Weiche ein Stück Wurst mit Soße auf das eigene Hosenbein schlabbert. Rotz sagt: "Mensch, pass uff dat det nich einzieht, dann sind deine teuren Designerjeans ruiniert. Ik nehm det mal vorsichtig weg." Mit seiner Stiefelsohle versucht er demonstrativ vorsichtig, den Klumpen wegzuschieben, und verschmiert bühnenreif eine Mischung von Currywurst und Straßendreck auf Hosenbein und T-Shirt. Das Ergebnis ist scheußlich. Was Mama wohl sagen wird... Rotz flüstert mir ins Ohr: "Det war jeil. Die Jugend braucht Vorbilder." So viel älter als der Schüler ist Rotz ja auch wieder nicht, aber entschieden besser drauf.
In Grunewald steigen fast alle aus. Auch der Schüler will aussteigen, aber unser Trainer sagt: "Moment, wir haben den Wagen für uns. Wir fahren alle zusammen weiter, und Rotz leckt die Schweinerei auf. Außerdem brauche ich ein Pissmaul." Und zum Schüler: "Du wirst doch Zeit haben für einen kleinen Umweg. Keine Angst, wir tun dir nichts. Mach mal die Beine breit." Der gehorcht wie in Hypnose. Rotz kniet sich hin und leckt das beschmierte Hosenbein ab, während der Trainer seinen Schwanz herausholt und Porco ein Zeichen gibt. Der kauert sich sofort hin und beginnt zu trinken. Drexau und ich greifen einander wie gewohnt zwischen die Beine. Rotz hat sich beim Lecken bis in den Schritt gearbeitet und meldet: "Ey, Trainer, det Kind bekommt nen Steifen." - "Wie alt bist du?" Der Junge sagt mit bebender Stimme: "Siebzehn. Im Dezember werde ich achtzehn." Und zu Rotz: "Ich bin kein Kind. Du vielleicht." Drexau sagt: "Dann darfst du noch nicht bei uns in die Lehre wie jener da." Er öffnet die Jacke von Rotz und zeigt dem Jungen die Tätowierung: "Abrichtung zum Schwein..." Der glotzt mit offenem Mund. Rotz reagiert sofort: "Oh, is da ooch noch wat drin?" und macht sich daran, auch den Mund auszulecken. Der Junge zuckt zurück, bleibt aber dann erstarrt sitzen und lässt es geschehen. In seiner Hose zeichnet sich jetzt sehr deutlich etwas ab. Ich frage: "Bist du etwas schwul, du kleine Sau?" Er stammelt: "Ich... ich weiß es nicht. Ich... ich g-glaube, ja."
In Nicolassee steigen wir aus, um zurückzufahren. Außer uns warten da zwei Schüler mit geilen Frisuren. Sicher teuer, aber auch mutig: der Schädel an den Seiten und hinten geschoren, oben kurzes Haar, ganz flach. Der eine hat es auch noch teilweise gebleicht.
Unser Bubi dagegen, der gerade dabei ist, sich zu fangen, hat konventionell halblanges Haar, aber alles nach oben gekämmt und zu einer Art Hahnenkamm zusammengekleistert, wie man es derzeit öfter sieht. Rotz hält, von Teufel geritten, einen Vortrag auf Hochdeutsch: "Meine Herren, hier sehen Sie ein armseliges Geschöpf, das gern ein Punker wäre, sich aber noch nicht einmal traut, seinen Schädel zu rasieren. Mit zwei Händen kann man den Hahnenkamm innerhalb von drei Sekunden verschwinden lassen, dann haben Sie wieder Muttis Liebling vor sich. Ganz anders als bei diesen vielversprechenden jungen Männern hier." Die lachen. "Es stellt sich die Frage: wie macht man so eine Frisur? Wie bekommt man diese typische Form hin? Nun, ganz einfach. Man hat eine Oma oder Großtante mit Schlabberarsch, schmiert sich ein mit Kleister und schiebt die Frisur der Oma zwischen die Backen. Die Arschbacken meine ich. Dann bittet man die alte Dame, zuzudrücken und drei Minuten festzuhalten. Wenn man das weiß, sieht man es genau." Er schnüffelt an der Frisur, die zweifellos nach einem teuren Mittel riecht. "Ja, ganz klar, Altweiberarsch." Ich frage: "Interessant! Woher kennst du den Geruch so gut?" Rotz hat sich vergaloppiert und wird fast so rot wie der Junge schon länger war. Alle anderen lachen.
Auf der Rückfahrt nimmt Rotz sein Opfer in den Arm. "Mensch, nimm mir det nich übel. Aus dir kann noch wat werden. Bist halt im spießijen Jrunewald uffjewachsen, da kannste selbst nix für." Beim Aussteigen in Grunewald trennen die beiden sich mit Handschlag.
In der Bäckerei kaufen der Trainer und Rotz sich was zu essen für sich selbst. Schweine müssen draußen bleiben. Durchs Fenster sehe ich, wie einem Mann am Stehtisch vor Schreck vor unserem Anblick ein Stück Kuchen von der Gabel auf den Boden fällt. Der Trainer weist nur, und Rotz leckt es auf.
Dann gehen wir unter der AVUS durch zum Königsweg. Der Schüler steht noch an der anderen Straßenseite und schaut.
Im Grunewald befiehlt unser Trainer, dass wir Sack und Schwanz aus unseren Jeans hängen lassen. Er will immer genau sehen, wer gerade steif ist. Die Männer, die hier üblicherweise durchs Gebüsch streunen, könnten den Anblick schon ertragen, und wenn sich Frauen und Kinder näherten, sollten wir uns abwenden. Ja, und wir dürfen uns sowieso gegenseitig anfassen.
So gehen wir, haben Spaß und ernten allerlei Blicke. Ein Jogger, der uns entgegen kommt, erweist sich als Bekannter des Trainers, der ihn mit Kuss begrüßt. Er fragt: "Wow, in welcher Gesellschaft bist du denn gelandet?!" "Das sind meine Pissschweine. Porco, lie on your back, boots upright!" Porco gehorcht sofort und legt sich mit angewinkelten Knien hin, um unser Essen nicht zu verschütten. "Los! Einpissen!" Rotz, Drexau und ich lassen unsere Blasen auf Porco leerlaufen, wobei der stöhnt und immer steifer wird. Ein Mountain Bike rast an uns vorbei und bleibt ein paar Meter weiter mit Vollbremsung stehen. Unser Trainer verschränkt seine Hände im Nacken und befiehlt: "Lecken!" Drexau und ich machen uns über seine Achselhöhlen her. Für Nacktschweine ist es schön, zur Abwechslung mal die Fresse tief in verschwitzte Achselhaare eines Kerls stecken zu dürfen. Der Trainer und der Jogger unterhalten sich über uns wie über Tiere. Als Porco verlangend schaut, darf er die Eier des Joggers lecken. Dessen Hose ist kurz und weit, bietet bequemen Zugang, kann aber seine Erregung nicht verbergen.
"Mensch, det is det Kind aus der S-Bahn!" Rotz zeigt auf den Jungen, der in sicherem Abstand mit seinem Bike steht. Er trägt nur eine ziemlich verschlissene Jeans und ein weißes T-Shirt. Seine halblangen Haare kleben ihm triefnass um den Kopf. "Ey, komm schon her, wir tun dir nix, ehrlich, ey."
Der Junge kommt. "Mensch, seid ihr krass!" Halb hat er Angst, halb strahlt er, und schaut vor allem Rotz immer wieder ins Gesicht. Ich sage: "Du darfst gern bei uns bleiben. Aber nur unter einer Bedingung. Rotz, schau mal was er unter seiner Jeans trägt." Der Junge lässt sich von Rotz die Hose aufknöpfen und zum Vorschein kommt eine rot glitzernde Unterhose aus Kunstseide. "Das hatte ich befürchtet. Puffnuttenwäsche. Weg damit!" Rotz entkleidet unseren neuen Freund liebevoll, der verdattert alles mit sich geschehen lässt, und zieht ihm dann die Jeans wieder an. Drexau hat mit den Worten "ich weiß was" einen Stein gesucht, wickelt die Unterhose darum und wirft sie hoch in einen Baum. Beim zweiten Versuch hat er Glück: das rote Teil pendelt unerreichbar, aber auffällig mitten über dem Weg an einem Zweig.
Der Jogger läuft weiter, und wir suchen uns eine kleine Lichtung zum Verweilen. Der Trainer, Rotz und der Junge, setzen sich in und machen sich über das in Grunewald gekaufte Essen her. Wir drei Schweine müssen die Stiefel ausziehen und nebeneinander hinstellen und uns erst einmal gegenseitig die Füße sauberlecken. Dann dürfen wir uns hinlegen und miteinander spielen. Den Rest Proviant bewahren wir für später. Ab und zu verirrt sich ein streunender Mann auf unsere Lichtung, glotzt kürzer oder länger und geht weiter.
Der Junge und Rotz kommen ins Gespräch, und wir lassen sie in Ruhe reden. Nach all der Aufregung muss jetzt erst einmal Vertrauen entstehen.
Ich fange auf dass er in einer Villa in der Nähe wohnt. Seine Eltern sind noch fünf Wochen auf einer Kreuzfahrt. Er hat aber Angst, zu sagen, wo er genau wohnt, und Rotz beruhigt ihn mit dem Versprechen, dass wir ihn nicht zu Hause besuchen. Er heißt Ralph, wird aber von seinen Freunden und Schulkameraden Ratti genannt. Rotz findet "Ratti" albern und beschließt, dass ein fast erwachsener Kerl "Ratte" heißen muss. Diese Taufe wird mit einem Kuss besiegelt. Hier blüht etwas Schönes auf.
Ratte sind zu Hause allerhand Dinge durch den Kopf gegangen. Er dachte schon jahrelang, dass er wohl schwul ist, hat aber nie die richtigen Leute kennengelernt. Was hier im Gebüsch passiert, ist ihm aufgefallen, aber die alten Männer machen ihm Angst. Sonst kenne er keine Orte. Er hat auch bis jetzt nie wirklich gesucht. So ist das, wenn man wohlbehütet in einer Grunewalder Villa aufwächst. Ja, und nachdem er uns getroffen hatte, dachte er: jetzt oder nie.
Zweifellos mag er Rotz gern und ist von dessen Punk-Outfit fasziniert. Aber die Schweinereien, die er bei uns miterleben musste, ekeln ihn teilweise. Ob er als Schwuler denn jetzt auch so werden müsste?
Rotz hält ihm eine Art wissenschaftlichen Vortrag. Man könne schwul sein oder nicht. Das wäre eine Sache, und je eher man sich klar würde, desto besser. "Moment, ik helfe mal." Er fasst Ratte an die Eier und gibt ihm einen Zungenkuss, der ganz offensichtlich gern entgegnet wird. Dann fährt er fort mit der Erklärung. Vom Schwulsein abgesehen könnte man sich entscheiden, Punker zu werden, oder nicht. Es gibt Heteropunker und schwule Spießer. Ratte gefalle ihm so, wie er ist, und er würde sich gern mit ihm anfreunden. Er könne dann langsam selbst sehen, ob er Punker werden wollte. Wäre keine Bedingung.
Und noch mal unabhängig davon hätte er, aber lange nicht alle Punker und lange nicht alle Schwulen, sich entschieden, sich zur Sau abrichten zu lassen. Er zeigt noch einmal stolz seine Tätowierung und erzählt, was er alles gelernt hat. Ratte könne aber beruhigt sein: von ihm würde er nichts dergleichen verlangen. Nicht jeder ist zum Schwein geboren. Es würde aber helfen, wenn Ratte akzeptiert, dass sein neuer Freund ein Schwein werden will.
Sie bleiben dann lange liegen und schmusen. Rotz ist wirklich behutsam, und niemand mischt sich ein. Dann wird hektisch geflüstert, Ratte springt auf sein Rad und verschwindet. Rotz beruhigt uns: "Wartet nur ab."
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Jens van Nimwegen